DJI Mavic 3 – Kameratest

Test der DJI Mavic 3 im Feld. Schwachlicht, Gegenlicht, normales Licht – wie schlägt sich die Kamera? Wie erkennt die Drohne Flughindernisse in praktischen Flugsituationen?

Heute gings an die frische Luft nach draussen um die Mavic 3 Kamera im Feld zu testen. Mich interessierte besonders das Objektiv und die Bildqualität mit Gegenlicht und bei Sonnenschein.
Zusätzlich soll die Flug-Sensorik zeigen wie gut sie funktioniert in einfachem Gelände. Die Sonne scheint und es wird ein herrlicher Spätherbsttag. Ein leichter Dunst hängt in der frischen Morgenluft über dem Appenzellerland. Ideal um die Mavic 3 auszupacken und eine runde zu fliegen.

Autor: Lars Huser, Remote Vision

Zuerst zur Kamera. Beim Test bin ich ohne Filter geflogen. Ich will sehen, was die Kamera macht. Und der erste Blick auf das Display sorgt gleich für einen Wow-Effekt.
Die Farben kommen richtig gut. Auch die Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen sind schön fein abgestuft und wirken gut.
Die Einstellungen sind auf dem Display gut sichtbar und sofort erreichbar. Das gefällt mir – keine Untermenüs die man durchklicken muss.
Ich fotografiere und filme alles was ich finden kann. Unter anderem auch feine Details wie Baumkronen ohne Laub oder gefrorenes Gras am Boden. Das Bild wirkt auch in der Nachbearbeitung
harmonisch und nicht überschärft. Dadurch wird das Filmeschauen in 4K angenehm.
Die kreisrunde Blende lässt die Sonne leider nicht in schönen gleichmässigen Strahlen erscheinen. Dafür müsste man eine mechanische Blende mit Lamellen haben welche man bei der M3 nicht findet.
Aber ist dieser Wunsch bei einer Drohne mit 900 Gramm überhaupt angebracht? Ich reklamiere auf hohem Niveau…
Wenn ich die Drohne bei dieser tiefstehenden Sonne herumnavigiere fallen mir immer wieder die Lens-Flares auf. Leicht grünlich und mit etwa zwei Ebenen erscheinen sie im Bild.
Auch ist die Ausprägung in einem Rahmen der von mir aus gesehen absolut ok ist und nicht störend wirkt.

Schauen wir was die Ergebnisse in der Nacharbeit hergeben. Ich lade als Erstes die Fotos im RAW-Format in mein Bearbeitungsprogramm und schiebe die Regler an alle Anschläge.
Natürlich werden die dunklen Bereiche rauschen wenn ich auf Anschlag gehe. DJI verspricht da 5 Blendenstufen – ja das ist möglich, aber nicht ohne Rauschen. Ich bin aber mit ca. 2 Blendenstufen schon sehr zufrieden was auch wunderbar klappt. Als nächstes schaue ich mir die Schärfe in den Randbereichen genauer an. Natürlich ist die Bildmitte etwas schärfer. Aber auch hier sind Reklamationen nur auf höchstem Niveau möglich.
Eine ganz leichte chromatische Aberration kann ich im Bild erkennen, aber auch die ist weit weg von der Schmerzgrenze. Fazit aus dem Büro: Für Alltags-Fotos und den schnellen Video-Dreh kompromisslos glücklich.

Zr Sensorik. In meinem Gelände hat es eine kleine Scheune ein paar Bäume und einen leichten Hang. Alles wird direkt angeflogen mit der Einstellung, dass die Drohne ausweichen soll.
Zuerst voll gegen die Sonne. Da haben die Sensoren etwas Mühe, je nach dem wie direkt sie von der Sonne beschienen werden.
In alle anderen Richtungen kann mich diese Flugmaschine nur beeindrucken. Sanft und ohne ruckeln wird die Scheune umflogen. Nah an die Bäume ran ist kein Problem, die Drohne sieht die Äste und weicht aus.
Hangaufwärts ca. 1 Meter über Boden… Seidenfein. Selbst oben am Hang angekommen sieht die Drohne den gespannten Stacheldraht und meldet es zuverlässig. Was will man mehr? Ok den Test durch den Wald habe ich noch nicht gemacht.


Fazit: Die Drohne wird richtig gute Videos produzieren. Aber ist sie das Geld wert? Immerhin ist sie nicht die günstigste Drohne. Ich sage Ja.
So viel Leistung so kompakt verpackt ist viel wert. Die drei Akkus im Fly more Combo geben mir über zwei Stunden Flugzeit… Dafür brauchte ich bisher sechs Akkus. Nur schon die Tatsache relativiert den höheren Preis. Die neue Sensorik lässt sich für kreative Arbeiten zuverlässig einsetzen und die Kamera produziert Bilder die sich im professionellen Umfeld sehen lassen können. Für noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Qualität brauchts ein Wechselobjektiv und einen grösseren Sensor – das gibts in anderen Gewichts- und Preisklassen…


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