DJI Mavic 3 First Fly

Blaue Stunde, trocken und kalt… Zeit, um die neue DJI Mavic 3 fliegen zu lassen. Wie fühlt sich die Drohne in der Luft an und was leistet die Kamera? Hier ein erster Praxistest.

Blaue Stunde, trocken und kalt… Zeit, um die neue DJI Mavic 3 fliegen zu lassen. Wie fühlt sich die Drohne in der Luft an und was leistet die Kamera? Hier ein erster Praxistest.

Nach Installation der Fly App und allen Updates ist es endlich soweit. Ab aufs Dach und schauen was geht – 07:00, ziemlich Dunkel. Perfekt für ein Low-Light Test. Aber mal von forne: Wer die Fly App noch nicht kennt, braucht etwas Angewöhnungszeit und wird schnell zurechtkommen.

Alle aufblinkenden Infos beim ersten Betrieb bestätigen und mit der Gewohnten Bewegung der Sticks, nach unten und in die Mitte, startet die Propeller. Als erstes fällt auf, dass die Drohne vom Klang ruhiger und weniger Aufdringlich klingt. Die grösseren Propeller und die schmalen Arme tragen dazu bei. Schnell ist etwas Höhe gewonnen. Denn die Drohne fliegt agil und kräftig, ist aber in den Grundeinstellungen so konfiguriert, dass weiche Flugbewegungen ausgeführt werden (Schalter auf normaler Modus). Die Manöver werden unmittelbar aber eher sanft ausgeführt. Ideal für cinematische Aufnahmen.
Wenn man schnell Strecke machen möchte lohnt sich der Schalter auf «Sport» zu stellen. Da geht die Mavic 3 mit ordentlich Schub ab und reagiert prompt und direkt. Beim zuschauen wird einem beinahe schlecht. Die Drohne nickt und rollt extrem hektisch und es scheint als wäre es unmöglich, dass aus dieser Drohne auch nur ein einziges ruhiges Video heraus kommt. Aber weit getäuscht. Der Gimbal leistet richtig gute Arbeit. Selbst im Sportmodus scheinen Videos ziemlich ruhig. Erst recht im normalen und vorallem im Cinematic Modus. In letzterem fliegt die Drohne wirklich sehr sanft in allen Achsen. Sie lässt keinerlei Hektik zu und auch die vertikale Bewegungen sind sehr sanft. Einzig die eiskalten, gefühlslosen Finger bewegen sich unkoordiniert was zu etwas ungleichmässigen Drohnenbewegungen führt. Und auch dann gefällt mir das was ich auf dem Bildschirm sehen kann.

Kommen wir zur Kamera. Die Mavic 3 hat zwei Kameras eingebaut – eine Zoom und eine Weitwinkel. Auf dem Display fällt auch sofort das Fernglassymbol auf, welches beim Antippen die Einstellungen für die Zoomkamera zeigt. Bis siebenfach optischer und über 23-fach optischer Zoom. Der Zoom wird im Display zur «Erkundung» angeschrieben. Das trifft den Einsatz ziemlich gut. Zum einen ist der Sensor wesentlich kleiner in Format und Auflösung was zu schlechterer Bildqualität führt. Vorallem der Digitale Zoom ist im kreativen Bereich nicht sonderlich nutzbar da er schnell verpixelt und rauscht. Aber trotz schwachem Licht kann aus rund 300 Meter Entfernung der Uhrzeiger an der Kirche abgelesen werden. Was dabei am meisten auffällt, die Bewegung der Gimbal und der Drohne sind adaptiv und lassen sich trotz voller Zoomstufe leicht bedienen. Mich erstaunt die hoch präzise Bewegungen um die Gierachse – richtig gut gemacht.

Die Kamera kann in Automatik oder manuell eingestellt werden. Das Menü dazu ist unten rechts erreichbar. Dabei kann der Isowert von 100 bis 8600 eingestellt werden. Nach unserer Analyse wird das Rauschen aber ab Iso 800 zu unerträglich und das Bild flacht aus. Ideal nutzbar ist der ISO bis zur Empfindlichkeit von ca. 400. Für so eine kleine Kamera finde ich das ein gutes Ergebnis. Genaue Zahlen und Erfahrungen werden bei einem intensiven Test erfahren werden.

Die kreisrunde Blende ist mit f 2.8 ordentlich und lässt viel Licht auf den 4/3 Zoll Sensor. Bei Low-Light wirkt sich das richtig gut aus und die Kamera zeigt ihr volles Potential. Wir können schöne Bilder mit guten Farbwerten auch bei schlechten Lichtverhältnissen mit ISO 100 und Verschlusszeiten von 1/60 Sekunden schiessen. Das Passt gut. Dies spiegelt sich auch bei der Videoproduktion schöpft die Kamera aus dem Vollen und wir können schöne Aufnahme bei wenig Licht produzieren.

Gespeichert werden die Daten wahlweise in jpg oder in jpg und raw. Das auch gut so, um alles aus den Bilder heraus zu holen. Wir haben im untenstehenden Link die ungeschönten Daten zum testen in voller Grösse zum Download bereit gestellt. Die ganzen Bilder haben wir innert einer Akkuladung erstellt. Bei über 40 min Flugzeit kann man wirklich sehr kalte Finger bekommen. Geladen werden die Akkus mit dem Ladehub des Fly more Combo oder direkt über USB-C in der Drohne.

Farbwiedergabe und Objektiveigenschaften werden wir in einem späteren Test erarbeiten. Genau so die Langzeitbelichtung, Tiefenschärfe und die noch nicht vorhandenen automatischen Funktionen.

Fazit: Die Drohne macht einen richtig guten ersten Eindruck. Besonders die Flugeigenschaften und die Arbeit des Gimbals machen Laune. Die Bildqualität ist über die Schnelle gesehen ansehnlich. Ich bin gespannt wie die Mavic 3 bei richtig harten Tests abschneidet, aber ich denke sie kann positiv beeindrucken. Man bedenkt, es ist eine kleine Kamera an einer 900 Gramm Drohne mit grossartigen Leistungen.

Hier zum Bilderdownload
https://www.mycloud.ch/s/S000AC478137D68E95B6A932327D63B72F2492822D9

Autor: Lars Huser, Remote Vision GmbH